Jungwinzer zum Führungswechsel an dwv-Spitze

Ob das eine Entscheidung für die Zukunft des Weinbaus hierzulande ist? Ohne Gegenkandidat und mit überwältigender Zustimmung wurde gestern Klaus Schneider an die Spitze des Deutschen Weinbauverbandes (dwv) gewählt. „Mit ihm stehen fünf Männer, von denen keiner unter 50 Jahren ist, der Berufsorganisation der Winzer vor“, stellt Mara Walz vom Vorstand des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. fest. Klaus Schneider folgt auf Nobert Weber, der das Amt zwei Jahrzehnte innehatte und früher sogar einmal Bundesvorsitzender des BDL war.

Mara Walz hat die Antrittsrede des neuen Weinbaupräsidenten aus Sicht des Berufsnachwuchses verfolgt. Er hat in Karlsruhe u.a. angekündigt, sich für ein Mehr an praxisorientierter Forschung und Ausbildung einzusetzen. „Das ist ein gutes Zeichen für uns und zeigt, dass Klaus Schneider die Jungwinzer nicht aus dem Blick verloren hat. Wir sind gespannt auf die weitere Zusammenarbeit mit unserem Erwachsenenverband und hoffen, dass diese sich auch in Zukunft kollegial und vertrauensvoll gestaltet“, so Mara Walz.

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum wünscht dem neuen dwv-Präsidenten eine gute Amtszeit. „Zugegeben nicht ganz uneigennützig, kann er doch mit seinem Team die Weichen für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit stellen“, so die Jungwinzerin, die sich stellvertretend für den BDL auch beim scheidenden DWV-Präsidenten Norbert Weber bedankte.

Sie hofft, den neuen Amtsinhaber bald beim BDL-Arbeitskreis „Deutsche JungwinzerInnen“ begrüßen zu können. „Wir wollen von ihm wissen, wie sich der dwv seine Zukunftsarbeit vorstellt, und sind gern bereit, diese mitzugestalten. Wir sehen viele Anknüpfungspunkte für eine stärkere Beteiligung junger Winzer - inhaltlich und strukturell. Unsere Generation ist nicht nur voll motiviert und gut vernetzt, sie steht auch für eine intensivere Zusammenarbeit bereit“, macht Mara Walz deutlich. Denn eins sei klar: Der deutsche Weinbau stehe vor vielen Herausforderungen, die sich nur gemeinsam mit der Jugend lösen lassen.

Eins allerdings sorgt für Irritation: Im BDL e.V. sind alle Ämter paritätisch besetzt. Im Weinbau stellen die Frauen längst nicht mehr die kleine Minderheit, sondern prägen diesen Berufszweig wie die Männer. „Warum bildet sich diese Realität nicht auch in den Führungsgremien des Deutschen Weinbauverbandes ab? Ein gut aufgestellter Verband kann damit nur gewinnen“, so die Jungwinzerin aus dem BDL-Bundesvorstand.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 23.05.2017